LSK und Airclip testen neue modulare CFK-Messwert-Drohne

Zivile Drohne mit LSK CFK-Schalen kurz vor dem EInsatz
Marco Zichner (links) Geschäftsführer der LSK und Gerd Schaufelberger (rechts) von Airclip nach dem Test des neuen leistungsstärkeren HORUS 2.0

Der Morgen graut, der Wind weht schwach aus Süd. Drei Männer stehen auf dem Gelände der Leichtbau-Systemtechnologien KORROPOL GmbH in Dresden und montieren Messtechnik an einem ... ja was ist das eigentlich? „Airclip - HORUS 2.0“ leuchtet auf dem – im Schein der Morgensonne glänzenden – Carbonkörper, der offensichtlich zum Fliegen bestimmt ist.

 

Airclip ist ein junges Unternehmen aus Dresden das Multikopter-Drohnen für die zivile Nutzung entwickelt und produziert. „Die ersten Multikopter HORUS wurden für die Belange der Forschung am Fraunhofer IVI in Kooperation mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden entwickelt. Es zeigte sich schnell, dass das Konzept eines fliegenden Wechselrahmens für viele kommerzielle Anwendungen hochinteressant ist.“, so Dipl.-Ing. Frank Steinert, Geschäftsführer der Airclip GmbH. „Das Konzept ermöglicht es, Foto- und Videokameras, aber auch Messgeräte nicht nur schweben zu lassen sondern gezielt im 3D-Raum zu steuern. Die hohe Nutzlast und die Modularität der Container eröffnen für unsere Kunden hierbei ein schier unbegrenztes Anwendungspektrum.“, erklärt Dipl.-Inf. (FH) Gerd Schaufelberger. Die Kunden erwerben ein perfekt auf die spezifische Aufgabe abgestimmtes Drohen-System mit allem notwendigen Equipment, inklusive einer Schulung für die künftigen Piloten. Die Airclip GmbH versteht sich dabei aber nicht nur als Hersteller von Koptern, sondern auch als Forschungs- und Entwicklungsdienstleister.

 

Doch was untersucht das Team an diesem Morgen im Dresdner Hochland? „Wir arbeiten in Kooperation mit Airclip seit einiger Zeit an einer neuen verbesserten Version des HORUS Multikopters. Heute Morgen testen wir nun gemeinsam die neue Version 2.0 für die wir die CFK-Tragschale produzieren“, berichtet Dipl.-Ing. Marco Zichner, Geschäftsführer der Leichtbau-Systemtechnologien KORROPOL (LSK) GmbH. „Für mich ist es immer wieder ein aufregendes Gefühl, unsere Produkte beim ersten Kundenversuch zu begleiten. Was bislang nur als virtuelles Konstruktionsmodell sichtbar war, ist ab heute greifbare Realität.“

 

Dass das Team auch noch einen ganz praktischen Nutzen aus dem Flugversuch zieht, stellt sich aber erst nach gut einer Stunde intensiver Flugversuche heraus. Denn so ganz nebenbei hat die Drohne einen präzisen Oberflächenscan des LSK-Firmengeländes durchgeführt. „Aufgrund der guten Auftragslage planen wir derzeit eine massive Erweiterung unserer Produktionskapazitäten, insbesondere für die Auftragsfertigung kostengünstiger Werkzeugsysteme zur Prepreg und VAP-Verarbeitung“, erläutert Marco Zichner. Die gesammelten Daten dienen der LSK insbesondere für die Visualisierung der neuen Fertigungshalle sowie der Planung der Logistikprozesse.

 

Es ist Vormittag als die acht Motoren des HORUS 2.0 alpha zum letzten Mal für diesen Tag zu rauschen beginnen. Nun will der studierte Leichtbauer Zichner auch mal an die Steuerknüppel. „So kompliziert ist das gar nicht“, staunt er und fliegt ganz locker um eine der Produktionshallen im Dresdner Hochland. „Nur das Landen sollte mir noch einer fix erklären, sonst braucht ihr gleich erste Ersatzteile von uns!“, bittet er seine Partner mit einem Augenzwinkern.

CFK-Schalen für eine Flugdrohne
Airclip - Multikopter „HORUS“ im Einsatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Artikel erschien auch im 

Carbon-Composites Magazin 13/1

in der Rubrik: Neulich in Dresden  S. 34

 

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